Am Freitag fielen unschöne Worte

Hier soll es nicht um die freitags gezeigte Leistung des Schiriteams gehen, das wurde andernorts bereits ausführlicher und aus berufenerem Munde diskutiert.

Wenn jedoch Kritik, wie berechtigt sie auch immer sein mag, dann schnell am Geschlecht der Schiedsrichterin abgehandelt und festgemacht wird – wie es letzten Freitag leider zu hören war – ist eindeutig eine Grenze überschritten.
Sprüche wie „Geh zurück an den Herd“, „Frauen haben einfach nichts zu suchen im Fußball“ usw. sind schlicht und einfach vollkommen unangebracht und inakzeptabel.

Es gibt kein Gen, das ausschließlich Besitzer des Y Chromosoms dazu befähigt, Fußball zu spielen, Fußball zu sehen und zu beurteilen, Fußball zu pfeifen. Wer das nicht versteht, hat wohl auch den Grundkonsens unserer Tribüne, gegen jede Form von Sexismus auf dieser aufzutreten, nicht mitbekommen, verstanden oder verinnerlicht. Gerade auch das hebt aber für uns diese Tribüne von vielen anderen dieses Landes hervor. Niemand soll sich auf unserer Tribüne diskriminiert fühlen – und das Gefühl, dass das am Freitag nicht der Fall war, es ist definitiv kein Gutes.

Deshalb müssen auch gerade wir „organisierte“ Fans uns selbst an der Nase nehmen und uns fragen, ob wir wirklich genug tun – dass das, was wir sagen und propagieren, auch tatsächlich überall mitgetragen wird! Auch und gerade in den eigenen Reihen! Dass das woran wir glauben, auch tatsächlich die Fans auf der Tribüne erreicht.

Unsere Tribüne ist ständig im Wandel, neue Leute kommen –  alte bleiben weg – und insgesamt werden wir mehr. Das ist durchaus erfreulich, bedeutet aber eben auch eine Verantwortung für uns!

Es liegt deshalb an uns, dass wir diese Verantwortung wahrnehmen, dass wir die Werte, die für die allermeisten aktiven Fans auf der FHT ein großer Antrieb für Engagement sind, auch aktiver propagieren. Auch und gerade im direkten Gespräch, auch und gerade im Geschehen auf der Tribüne.

Darum müssen alle immer wieder mithelfen, dass die Toleranz, der positive unterstützende Support und der Grundkonsens gegen Faschismus, Homophobie und Sexismus in jeder Form aufzutreten, weiterhin unsere Tribüne auszeichnet.

Es liegt an uns allen, dass das Publikum die Schirileistungen anhand der Qualität der Spielleitung und nicht am Geschlecht von den Beteiligten misst.

Wie schon geschrieben: wir müssen uns alle an die Nase fassen und gegen sexistische Ausfälle aktiver auftreten. Das nehmen wir uns vor!

 

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