27.06.2015: An diesem Wochenende verabschiedete sich das in Brünn befindliche Stadion Luzankami für immer von der Welt. Grund genug für ein paar Dornbacher Fans, dem Abschied der langjährigen Spielstätte des FC Boby Brno beizuwohnen. Nach rund zweistündiger Autofahrt gelangte man schließlich in die Hauptstadt der südmährischen Region, auch ein Parkplatz war schnell gefunden.
Rund 30 Minuten vor Beginn des Exhibition Spiels einer Brünner Auswahl, bestehend aus ehemaligen Brünner Kickern, Brünner Eishockey Spielern sowie ein paar Prominenten erreichten wir schließlich den Stadionvorplatz, wo bereits allerhand los war. Zu unserer Verwunderung verweigerte der Ordnerdienst auf einer Seite des Eingangs sämtlichen Besuchern, trotz gültiger Eintrittskarte, aufgrund völliger Überfüllung den Zutritt in`s Stadion.
Darauf folgte unsererseits der Versuch, über einen anderen Eingang Einlaß in`s Stadion zu erhalten. Ich und ein Kollege zählten jedoch zu den Ersten, die auch dort nicht mehr reingelassen wurden. Die Unmutsäußerungen der hinter uns befindlichen wartenden Personen waren, trotz Unkenntnis der tschechischen Sprache, unüberhörbar.
Es dauerte nicht lange bis eine in schwarzer Kampfmontur, mit Sturmhaube, Stahlhelm und Tränengas ausgerüstete, Brünner Polizeieinheit aufmarschierte und die Zugänge zum Eingang abriegelte. Dies trug übrigens nicht gerade zur Beruhigung der Stimmung der vor dem Eingang wartenden Personen bei.
Wieder auf dem Rückweg zum ursprünglichen Eingang, entdeckten wir einen uralten, durch ein bei unserer Ankunft noch schwerstens verrostetes Schloß gesicherten, Eingang zu einer gesperrten Tribüne, der Gegengerade, durch welchen zahlreiche Personen in´s Stadion strömten. Ungefähr 200 Personen gelangten auf diese Weise auf eine sichtlich bereits sehr schwer gezeichnete (leere) Tribüne, auf welcher zahlreiche gerodete Bäume zwischengelagert wurden bzw. teilweise mitten aus der Tribüne heraus wuchsen.
Somit gelangten auch mein Kollege und ich gerade noch pünktlich zu Spielbeginn in`s Stadion. Doch unmittelbar nachdem wir drinnen waren, hat der Orderdienst bzw. die Organisation des Veranstalters, dies „spitzgekriegt“ und auch diesen Eingang in Windeseile abgeriegelt. Wie dem auch sein, die rund 200 Personen hatten jetzt eine komplette (wenn auch alte) Tribüne für sich, gar nicht mal so unkomfortabel, sofern man von der etwas eingeschränkten Sicht (aufgrund der davor befindlichen VIP Stahlrohrtribüne), absieht. Zu guter Letzt mußten wir noch aufpassen, nicht über einen der zahlreich in der Gegend herumliegenden großen Steine zu stolpern.
Offiziell war dieses Spiel für 25.000 Personen zugelassen, doch entweder hatte der Veranstalter viel zu viele Karten hierfür verkauft, oder irgendwer in Brünn verfügt über einen hervorragenden Farbkopierer. Geschätzt waren etwa 28.000 bis 30.000 Personen im Stadion Luzankami anwesend.
Gerade erst Platz genommen, begann schon eine Drohne mehrere Minuten direkt über unseren Köpfen zu kreisen. Ursprünglich die Polizei in Verdacht, wurde dieser Umstand jedoch durch die Tatsache, das dieses Fluggerät schließlich auf der Outlinie landete, wiederlegt. Wird wohl doch das Fernsehen gewesen sein, zumindest meinte dies einer der anwesenden „200“.
Auf „eigentlich“ gesperrten Tribünen befindet sich normalerweise kein Buffet und Getränke wurden dort auch nicht zum Verkauf angeboten. Die eine oder andere Erfrischung von draußen zu besorgen, wollte dann aber auch niemand mehr riskieren. Wobei, vielleicht war das ohnehin kein Fehler, denn dadurch erübrigte sich wohl auch die unweigerlich resultierende Suche aufgrund von nicht vorhandenen oder versperrten WC-Anlagen.
Zum Spiel selbst gibt es nicht viel zu sagen, dieses hatte ausschließlich Show Charakter. Nach Ende des Spiels genehmigten wir uns schließlich noch das erste Getränk des Tages in einer in der Nähe befindlichen Lokalität, bevor es wieder zurück nach Wien ging.
Allen aus Wien anreisenden Personen gelang es übrigens, in`s Stadion zu gelangen. Dem Vernehmen nach soll dies auch über nicht (mehr) vorhandene Zäune im nebenan befindlichen botanischen Garten möglich gewesen sein.
Zumindest den Brünner Fans (jenen die auch in`s Stadion gelangten), wird dieses „Abrissspiel“ im „Luzankami“, auch aufgrund der doch recht guten Stimmung auf den Rängen noch lange in Erinnerung bleiben….
-km1316-
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