Der Sportler aus dem Team Finanzen

Vor einigen Tagen erfuhren wir über die Homepage des Wiener SK vom Rücktritt Martin Orners aus dem Vorstand. Dies möchten wir zum Anlaß nehmen um ihm hiermit unseren Dank sowie unsere Anerkennung für die investierte Zeit und Arbeit auszusprechen. Freundlicherweise stellte er sich einem Mitarbeiter unserer „On Tour“ Redaktion für ein Interview zur Verfügung, welches am 22.11.2013 in einem Ottakringer Cafe geführt wurde.

Mit lieben Grüßen
Freund/Innen der Friedhofstribüne

km1316: Martin, ich würde sagen, Du bist sicherlich einigen Leuten, welche sich in unserem sportlichen Universum aufhalten und dort ihren Hobby frönen, ein Begriff. Sein wann besuchst Du Spiele des WSK? Wie bist Du zum WSK bekommen? Seit wann besuchst Du Fußballspiele?

MO: Fußballspiele besuche ich seit ich seit ich ein kleines Kind war. Ich bin in Favoriten, am Laaer Berg aufgewachsen, direkt neben dem Horr Platz. Ich bin mit meinem Vater und dann auch mit meinem Bruder immer auf den Horr Platz gegangen und war damals Austria Fan. Ich bin dann in den „90er“ Jahren lange nicht mehr zu den Spielen gegangen, weil es mich nicht mehr interessiert hat, vor allem wegen den Dingen welche auf den Tribünen passiert sind, die mich sehr abgestoßen haben. Ich habe wegen des Interviews nachgedacht und habe das nicht mehr genau einordnen können. Ich schätze, vor ungefähr sechs Jahren bin ich zum Sportklub gekommen, weil mich ein Freund mitgenommen hat, dort bin ich dann schnell picken geblieben, weil der Fußball so war wie ich ihn als Jugendlicher und als Kind in Erinnerung hatte. Das hat mir von Beginn an gefallen, da bin ich geblieben.

km1316: Vor sechs Jahren, zu diesem Zeitpunkt war der Wiener SK in der Regionalliga Ost. Wenn man von der Austria kommt, wird man sportlich betrachtet, wohl ein anderes Niveau gewohnt sein als das in der dritten Liga in Österreich der Fall ist. War das nicht so etwas wie ein Kulturschock für Dich?

MO: Nein, das war es nicht, natürlich ist die Qualität des Fußballs eine ganz eine andere, wobei die Qualität des Bundesligafußballs in Österreich auch nicht unbedingt überragend ist. Wenn ich ein gutes Spiel sehen will, dann sehe ich mir das im Fernsehen auf „Sky“ an. Früher war ich relativ oft in England und bin auch dort immer wieder zu Spielen gegangen, dort ist gute Qualität nicht nur in der Premier League, sondern auch in den Ligen darunter, vorhanden. Aber ich bin auch aus anderen Gründen beim Fußball, es ist für mich ein gesellschaftliches und kulturelles Erlebnis, dort trifft man Freunde und Bekannte, dort hat man auch Spaß, dort kann man vorher und nachher Party feiern – und da ist der Fußball nur ein Aspekt davon. Auch habe ich dort Leute getroffen, welche ich von früher kannte und das war ganz einfach O.K.

km1316: Ich entnehme Deinem Facebook Profil, das Du dem Eishockey Sport Deine Aufmerksamkeit widmest. Spielst Du selbst? Seit wann? Wo? Und warum?

MO: (lacht) Ja, ich spiele selbst und das gar nicht so lange. Ich bin ein wirklich sehr spät Berufener im Eishockey. Ich habe lange Zeit und sehr intensiv Ausdauersport betrieben, musste dies jedoch aus Zeitgründen aufgegeben. Ich bin über einen Freund zum Eishockey gekommen und es hat mir Spaß gemacht. Ich spiele bei einem netten und lustigen Verein, Transistor Josifgrad, und bin dort altersadäquat Verteidiger, das heißt ich muß nicht mehr so ein hohes Lauftempo abwickeln wie es die Stürmer zu tun pflegen, das taugt mir ganz einfach.

km1316: Stichwort Eishockey und Nachwuchs. Nun, mit Fußballbegeisterten Kindern hat man es relativ leicht, da quasi an jedem Eck ein Verein existiert, welcher dem Nachwuchs die Möglichkeit bietet, Fußballsport auszuüben. Wie sieht es diesbezüglich beim Eishockey, spezifisch in Wien, aus?

MO: In Wien boomt Eishockey, nicht nur bei den Älteren und Hobbyspielern, sondern auch im Nachwuchs. Da gibt es einen sehr großen Bedarf, es gibt auch einige Vereine in Wien. Das Grundproblem ist natürlich die Infrastruktur, weil man für Eishockey eine Halle benötigt und an deren gibt es in Wien zu wenige. Es gibt zwar im 22. Bezirk die Albert Schulz Halle, aber niemand weiß wie lange es den Eisring Süd noch gibt. Aber die Nachfrage von Kindern und Eltern ist enorm groß und die Vereine können sich der Anfragen kaum erwehren.
(Anmerkung der Redaktion zu den folgenden Absätzen: Bandy ist eine Ball- und Mannschaftssportart, die auf Eis, hauptsächlich in Nord- und Osteuropa sowie in Nordamerika, ausgetragen wird. Bandy ist der Vorläufer des heutigen Eishockeys. Die Regeln ähneln mehr denen des Fußballs und des Landhockeys als denen des Eishockeys).

km1316: Was hältst Du eigentlich von Bandy, bzw. hast Du Bandy jemals selbst gespielt?

MO: Bandy habe ich nie gespielt. Ich finde das ist ein cooler Sport, kenne ihm aber nur vom Fernsehen.

km1316: Bandy kommt dem Fußball sehr nahe, wäre es eventuell für den Sportclubplatz eine Option, die Spielfläche im Winter zu vereisen und auf diese Weise eine marketingtechnische Nische zu kreieren?

MO: (lacht) Das ist eine witzige Idee, da muß ich darüber nachdenken.

km1316: Nachdem ich heute ein wenig recherchiert habe, bin ich auf noch etwas gestoßen. Worin besteht der Unterschied zwischen „Knatteikr“ und „Bandy“?

MO: Das erstere kenne ich nicht

km1316: Knatteikr ist der Vorläufersport von Bandy und wurde gemäß geschichtlicher Aufzeichnungen im 9. Jahrhundert in Island ausgeübt. Sonst habe ich jedoch nichts darüber entdeckt. Ich hatte gehofft, das Du mir etwas darüber erzählen kannst.

MO: (lacht) Ich kenne nicht mal die Regeln bei Bandy so genau.

km1316: Also, ich konnte nachlesen das 2×45 Minuten auf große Tore gespielt wird, es existiert die Abseits- und Eckballregelung.

MO: Wie gesagt, ich kenne mich hierbei mit den Regeln nicht aus, ich kenne auch niemanden ist Österreich der das schon gespielt hat. Aber ich kann mal unseren Trainer befragen, der schon mal in Schweden war, vielleicht kennt er sich ja besser aus.

km1316: Um wieder zum Fußball zurück zu kommen, zur sportlichen Situation des Wiener SK. Ohne unter- bzw. übertreiben zu wollen, wird sich wohl sagen lassen das der WSK gegen den Abstieg spielt. Wie sieht Deine Einschätzung der sportlichen Situation aus? Was sind Deiner Meinung nach die Faktoren, weswegen der Wiener SK in der Tabelle doch relativ weit unten rangiert?

MO: Das ist natürlich sehr schwierig zu beantworten, ich muß an dieser Stelle auch dazusagen, das meine Aussagen dazu nicht allzu fachkundig sind. Ich bin kein Fußballexperte. Ich habe dies von Beginn an, als ich in den Verein hineingewachsen bin, auch so kommuniziert und tue mir auch dementsprechend schwer zu sagen, warum die Situation so ist. Man macht sich als Fan und Funktionär natürlich seine Gedanken, man kann versuchen die Gründe zu analysieren. Einerseits ist es natürlich eine Frage der finanziellen Situation, das ist ganz klar. Man braucht Geld um erfolgreich zu sein, dieses hat der Sportklub nicht. Mit mehr Budget wäre vermutlich auch der Erfolg ein größerer. Das ist kein Automatismus, aber damit könnte man mehr Spieler verpflichten und könnte das Umfeld besser gestalten, wie beispielsweise die Trainingsbedingungen. Das ist aber sicher nicht die einzige Erklärung. Es gibt auch Phänomene, wo mit relativ wenig Geld sportlicher Erfolg erzielt werden kann. Und das wäre auch etwas wo der WSK durchaus Ressourcen hätte. Warum es bis jetzt nicht funktioniert hat ist unter anderem, dass die Philosophie eines starken Nachwuchses lediglich ein Lippenbekenntnis war und die Realität nicht in jenem Ausmaß stattgefunden hat, wie es wünschenswert wäre, und wie es auch für den Verein gut wäre. Das ist eine Geschichte. Und die zweite Geschichte ist, glaube ich, dass man über längere Zeit kein wirkliches sportliches Konzept verfolgt hat. Wenn Spieler gingen wurde rasch Ersatz für die jeweiligen Positionen gesucht und man hat sich nie überlegt, wohin man langfristig überhaupt möchte. Ein solches Konzept hängt auch mit der Trainerfrage zusammen. In den letzten Jahren wurden relativ viele Trainer verschlissen. Zumindest mein Eindruck war, das nicht darüber nachgedacht wurde, wohin man sportlich überhaupt will oder wie man Trainer und Kampfmannschaft in die Gesamtstruktur einbindet.

km1316: Einem Interview mit dem neuen Trainer, Kurt Jusits, konnte ich entnehmen, das dieser die Verpflichtung von zwei bis drei Spielern angeregt hat. Ist die Erfüllung dieses Wunsches in Hinblick auf die vorhandenen finanziellen Mitteln überhaupt realistisch?

MO: In Wirklichkeit ist es de facto nicht leistbar, zusätzliche Spieler zu verpflichten. Der Sportklub kommt mit dem laufenden Budget gerade so über die Runden. Es ist auch Aufgabe des Vorstandes und des Präsidiums, jetzt in der Winterpause zu beurteilen, welche Folgen es hätte Geld zu investieren, welches eigentlich nicht verfügbar ist. Wird dieses nicht investiert und man steigt ab, sind die finanziellen Folgen aber auch fatal. Es wird wohl kaum anderes möglich sein als gegen den Abstieg zu kämpfen ohne sich zu verstärken. Leisten kann es sich der Sportklub allerdings nicht.

km1316: Im Zuge der letzten ordentlichen Mitgliederversammlung hast Du als ein Bestandteil für den Vorstand des WSK kandidiert. Unlängst habe ich der Homepage entnommen, das Du dieser Tätigkeit nicht mehr nachkommen wirst. Mit welchen Situationen warst Du bzw. wart ihr am Beginn eurer Amtszeit konfrontiert? Wart ihr überrascht? War das eine völlig neue Welt? Wie waren Deine Eindrücke in dieser Zeit?

MO: Ich glaube, dazu muß man ein wenig die Vorgeschichte betrachten, um dies vernünftig beantworten zu können. Im letzten Winter bzw. Frühjahr fand sich eine Gruppe zusammen, welche hauptsächlich aus Fans und Aktivisten der Friedhofstribüne bestand, ergänzt durch Funktionäre der Anhängervereinigung. Es war der Versuch der Anhänger des WSK den Verein vor den eigenen damaligen Funktionären zu retten. Es war uns damals durchaus bewusst, das dies keine einfache Aufgabe wird, wir machten uns auch keine Illusionen, es war dann doch noch etwas schwieriger als wir uns gedacht haben, wir sind wohl auch etwas naiv und blauäugig an diese Aufgabe herangegangen. Es ist sehr viel passiert, Dir werden die zwei Mitgliederversammlungen wohl nicht entgangen sein. Noch bei der ersten Mitgliederversammlung habe ich für das Präsidium als Kassier kandidiert, wir haben dann als Kollektiv unsere Kandidatur zurückgezogen aufgrund der Entscheidung hinsichtlich der Entlastung des Vorstandes und habe mich dann doch noch überreden lassen, bzw. habe mich selbst doch noch überredet bei der zweiten Mitgliederversammlung zwar nicht mehr für das Präsidium, aber doch noch für den Vorstand zu kandidieren. Die Situation war noch schwieriger als wir erwartet haben, erstens einmal wegen der finanziellen Situation. Man muß ganz klar sagen, der Verein war damals am Rande der Insolvenz. Das muß man einfach wissen, finde ich, dass der Verein finanziell kaputt war und gleichzeitig das alte Präsidium noch Entscheidungen getroffen hat, welche wesentliche finanzielle und sportliche Auswirkungen gehabt haben. Unser Spielraum bei Amtsantritt war extrem gering. Als dann Anfang Juli die Mitgliederversammlung war, mußte in nur wenigen Tagen der Kader ergänzt werden um überhaupt eine Fußballspielende Mannschaft zu haben. Das hat natürlich nicht viel mit Überlegung, sondern mit Tatsachen zu tun. Gleichzeitig kamen dann am Tag nach der Mitgliederversammlung einige Gläubiger vorbei und wollten ihr Geld sehen, es war somit nicht wirklich lustig am Anfang. Es war sehr schwierig, hinzu kam das zumindest ich einige Dinge ein wenig unterschätzt habe. Unterschätzt habe ich sicherlich den Graben, den es im Verein zwischen Friedhofstribüne und Haupttribüne gibt. Es gibt schon zwei Kulturen innerhalb des Sportklubs, welche nicht immer leicht unter einen Hut zu bringen sind. Außerdem überraschte mich die wenig vorhandene Bereitschaft, abgesehen von ehrenamtlichen Tätigkeiten der FHT, unbezahlte Tätigkeiten auszuüben. Viele Leute tun nur etwas wenn sie bezahlt werden und wir mussten ganz einfach als Vorstandsmitglieder selbst, viel persönliche Arbeit reinstecken, damit das „Werkl“ überhaupt läuft. Das hätte ich auch ein wenig anders eingeschätzt.

km1316: Du hast einen Graben zwischen einer Friedhofstribüne und einer Haupttribüne erwähnt. Gibt es einen solchen?

MO: Ich finde, ja. Die Kulturen sind schon unterschiedlich. Damit kann man leben, wenn gegenseitige Akzeptanz vorhanden ist. Ich hatte jedoch den Eindruck, das es diesbezüglich schon auch gewisse Feindseligkeiten gibt, obwohl Feindseligkeiten ist jetzt ein wenig übertrieben, aber die große gemeinsame Familie ist es sicher nicht.

km1316: Team Finanzen. Gibt es eine geordnete Buchhaltung? Gibt es eine Übersicht bezüglich bevorstehender Ausgaben? Gibt es einen vorausschauenden Finanzplan? Wie kann man sich das vorstellen?

MO: Wie man sich das vorstellen kann? Nun, ich glaube das man sich das nicht vorstellen kann, als wir das übernommen haben. Es gab zwar eine ordentliche Buchhaltung, das hat auch wirklich funktioniert. Dies wurde durch die Maria Schiestl getätigt und sie hat das auch sehr ordentlich und engagiert gemacht. Das nutzt jedoch nichts, wenn die Rechnungen nicht bezahlt werden. Es wurde im ersten Halbjahr 2013 praktisch keine Rechnung bezahlt, die nicht einen Spielergehalt oder Trainergehalt betroffen hat. Sonst wurden nur Schulden gemacht. Das hat uns doch überrascht, damit haben wir auch nicht gerechnet. Wir dachten schon, das sehr hohe Verbindlichkeiten da sein würden, aber das dies so betrieben wurde, war uns in dieser Form nicht bewusst. Es war dann aufgrund der Vorkommnisse bei der Mitgliederversammlung sehr schwierig, überhaupt einen geordneten Übergang zu tätigen. Nach einigen Hin und Her haben wir letzten Endes Daten und Unterlagen erhalten, mussten aber feststellen, das wir mit der vorhandenen Buchhaltung nicht arbeiten wollen und haben diese auf neue Schienen gestellt. Weiters kommt das operative Geschäft hinzu, welches neben der Buchhaltung betrieben werden mußte. Es war wichtig, das am Matchtag ganz einfach jemand da ist, der sich in das „Abrechnungskammerl“ setzt und die Betreuung und Abrechnung der Kassen in den Griff kriegt. Am Anfang war ein starker Arbeitsaufwand, ein solcher blieb über den kompletten Zeitraum hindurch bestehen. Zuzüglich zu ein, zwei weiteren Leuten aus dem Vorstand wurden diese Tätigkeiten ausschließlich durch das Finanzteam abgewickelt. An Matchtagen beginnt es um 16.00 Uhr am Nachmittag und dauert durchaus bis etwa 02.00 Uhr in der Früh.

km1316: Du hast Verbindlichkeiten des WSK angesprochen. Ist die genaue Höhe bekannt und wärst Du bereit dazu Auskunft zu erteilen?

MO: Da ich nicht mehr Mitglied des Vorstandes bin, wäre es unseriös wenn ich hier und jetzt dazu etwas sage.

km1316: Du bist nicht mehr Mitglied des Vorstandes, hierbei interessiert mich die rechtliche Seite. Ist das überhaupt so einfach möglich? Muß nicht eine gewählte Amts- bzw. Funktionsperiode bis zum Ende ausgeübt werden?

MO: Also, jeder hat das Recht auf eine derartige Funktion im Verein zu verzichten. Das ist auch im Statut des WSK geregelt.

km1316: Doch nun zum Thema Rückführung. Sowohl im WSC, als auch im WSK existieren, mehrere Jahre alte Beschlüsse, zu diesem Thema. Wie sieht es aus?

MO: Knapp vor meinem Austreten wurde durch den Vorstand, im Zuge einer Sitzung beschlossen, ein Schreiben an den Vorstand des WSC zu richten, in welchem es darum ging, Gespräche zur Rückführung über die Winterpause aufzunehmen. Das ist auch geschehen. Am Tag des letzten Heimspiels ist dieses Schreiben per E-Mail an den WSC ergangen. Der Text ist glaube ich, auch in den Alszeilen zu lesen gewesen, sofern ich mich richtig erinnere. Dieses Schreiben wurde auch prompt beantwortet, zuerst informell durch ein Präsidiumsmitglied des WSC, und dann auch formell durch den Verein selbst. Nun, was genau möchtest Du wissen?

km1316: Nun, meines Wissens nach enden die Namensrechte des Wiener SK zur Verwendung des Namens Sportklub, mit „k“ geschrieben, im Mai 2014. Das ist in ein paar Monaten und somit relativ bald der Fall. Was passiert bis dahin? Was passiert im Mai 2014? Bestehen Chancen auf Rückführung in den WSC bis dahin, oder wird auf (un)absehbare Zeit der Fußballbetrieb weiterhin durch den Wiener SK vollzogen?

MO: Ich kann nicht beantworten, was wirklich passieren wird. Ich kann nur erzählen, dass vor unseren Einzug in den Vorstand, mit dem WSC Gespräche geführt wurden. Wir präsentierten dem WSC unsere Pläne, auch in finanzieller Hinsicht, natürlich wurde das Thema Rückführung und Namensrechte angesprochen. Im WSC wurde damals und auch heute, natürlich großer Wert darauf gelegt, das der WSK seine finanzielle Situation in Ordnung bringt, ansonsten an eine Rückführung logischerweise nicht zu denken ist. Das haben wir natürlich verstanden und auch so gesehen. Es wurde damals in Aussicht gestellt, das bei Besserung der finanziellen Situation, und bei Erkennen einer Besserung der Führung des Vereines im Allgemeinen eine eventuelle Einigung oder aber eine Verlängerung des Vertrages über die Namensrechte möglich wäre. Das ist jetzt natürlich ein Thema das in den nächsten Wochen und Monaten auf der Tagesordnung sein muß, weil eher nicht davon auszugehen ist, das der WSK bis zum Mai 2014 schuldenfrei ist und in den WSC eingegliedert werden kann.

km1316: In wie vielen Jahren, wäre es Deiner Meinung nach, aus finanzieller Sicht soweit? Beziehungsweise bestehen dann noch Chancen auf eine Rückführung?

MO: Ich bin kein Hellseher, ich kann nicht sagen bis wann der Schuldenabbau erfolgen kann. Das hängt auch mit der Einnahmenseite und der sportlichen Entwicklung zusammen. Bei einem Abstieg verschärft sich das finanzielle Problem eher statt sich zu verbessern. Man kann das nicht vorhersagen, es ist unmöglich zu sagen bis wann das tatsächlich gehen kann. Aus heutiger Sicht lässt sich schon sagen, das es auch Dank der Unterstützung des neuen Präsidenten gelungen ist, einen beträchtlichen Brocken der Schulden abzubauen und für einen weiteren Teil der Schulden einen Weg zu zeigen wie dieser bewältigt werden kann. Es bleibt dann immer noch einiges über, als wir mit dem WSC geredet haben, haben wir dieses auch angesprochen, das es kaum möglich sein wird, den Verein innerhalb einer Saison zu sanieren. Aber es geht darum, bei sichtbaren Fortschritten einen Weg zu vereinbaren, welcher in Richtung Zusammenführung geht.

km1316: Da ich persönlich fasziniert davon bin, das Du Eishockey spielst, möchte ich meine Abschlussfrage auch wieder auf Eishockey projezieren. Warum sind die Spielfelder in der „NHL“ kleiner als in den anderen internationalen Verbänden?

MO: Das weiß ich nicht, es ist ganz interessant, wenn man ein bisschen Ahnung vom Eishockey hat und ein europäisches Spiel sieht und dann ein amerikanisches, erkannt man sowohl ein anderes Spiel als auch eine andere Taktik.

km1316: Grundsätzlich ist es doch so, das die Drittelpausen jeweils 15 Minuten betragen. In der zweiten deutschen Eishockeyliga (DEL2) wurden die Pausen auf 20 Minuten erhöht, damit in diesen mehr Platz für Werbung vorhanden ist. In der ersten deutschen Eishockeyliga betragen die Pausen jeweils 18 Minuten, wobei hierbei Sky Live Übertragungen ausgenommen sind. Ist es nicht skurril das die Pausen nicht einheitlich geregelt sind? Kann sich die Pausen jeder selbst ausmachen?

MO: Auch in Österreich, in der EBEL, betragen die Pausen keine 15 Minuten, dort sind es 17 oder 18 Minuten, auch wegen dem Fernsehen. Hinzu kommen noch „Commercial Breaks“ in der Spielzeit. Wenn Servus TV live überträgt und Werbung senden will unterbrechen die Schiedsrichter das Spiel, es läuft 30 Sekunden Werbung und anschließend geht es weiter. Das ist für Leute aus dem Fußball völlig unverständlich, dort sind zweimal 45 Minuten Spielzeit und 15 Minuten Pause. Das ist so und aus. Aber im Eishockey ist man gegenüber der Werbung und dem Fernsehen wesentlich flexibler.

km1316: Herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute.

MO: Danke
-km1316-

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