FreundInnen der Friedhofstribüne
Die frühe Phase des neuen Jahrtausends (Ende 2001/Anfang 2002) brachte mit der allgemein bekannten Gründung des FC Hernals (später Wiener SK) und dessen Übernahme des Fußball-Spielbetriebs des WSC einen gravierenden Einschnitt – speziell für die Fans der Friedhofstribüne. Sollte nun ein neuer Verein unterstützt werden, nachdem viele einen Großteil ihres Lebens mit dem WSC verbracht hatten? Wie sollte damit umgegangen werden, dass die FunktionärInnen, Mitglieder und auch Spieler des Wiener SK größtenteils alte Bekannte aus WSC-Zeiten waren?
Die einen vertraten daher die Meinung, dass der Wiener SK kein Fremdkörper sei, sondern „nur“ ein Ableger des Stammvereins, die anderen fühlten sich diesem Verein nicht mehr verbunden und engagierten sich dementsprechend nur mehr für den WSC.
Damals wie heute verband jedoch viele Personen auf beiden Seiten der Gedanke und Wunsch einer baldigen Wiedervereinigung der beiden Vereine – genauer gesagt, die Rückkehr des Fußballs zum WSC. Seit dem Jahr 2002 gibt es einen Graben quer durch Dornbach, der im Lauf der Zeit einmal ein bisschen zugeschüttet, dann wieder aufgerissen wurde – je nach dem Verhältnis zwischen den beiden Vereinsführungen. Der offiziell 2001 gegründete Verein „FreundInnen der Friedhofstribüne – Verein zur Förderung des Sports und der Kultur in Hernals“ hatte in den letzten Jahren stets die undankbare Rolle des Vermittlers – zwischen Fans, zwischen Mitgliedern, zwischen FunktionärInnen und zwischen zwei Vereinen.
Nach dem Motto „Was zusammen gehört, darf nicht länger getrennt sein!“ und unter dem Motto „Come together – Work together“ wurde und wird versucht, den Prozess voranzutreiben, der zur Wiedervereinigung führen kann. Sowohl im Vorstand des WSC als auch in jenem des Wiener SK sitzen nach wie vor VertreterInnen der Friedhofstribüne, die für die Idee eines geeinten und – für Wiener Verhältnisse – großen WSC eintreten. Vor allem personell und durch tagtägliche Arbeit von Menschen aus dem FHT-Umfeld, aber auch finanziell werden beide Vereine von der FHT unterstützt. So gibt es beim WSK eine Patenschaft für den 97er-Jahrgang des Nachwuchses und die Unterstützung des Frauen-Teams sowie die Förderung des Wasserball-Nachwuchs und der Fechter beim WSC.
Abseits dieses manchmal unlösbar scheinenden Problems „C/K“ hat die Friedhofstribüne auch in den letzten Jahren ihre Philosophie nicht aus den Augen verloren. Waren es in den Neunzigern Konzerte unter dem Motto „Fußballfans gegen Gewalt und Fremdenhass“, so sind es in jüngerer Vergangenheit der „Ute Bock Cup“ oder „Good Ball“, die organisiert und/oder tatkräftig unterstützt werden. Wie schon die Gründerväter und –mütter engagieren sich auch heute die Fans der Friedhofstribüne gegen Diskriminierung, Gewalt und „Ausländer“-Feindlichkeit. Für den Ute Bock Cup freuen wir uns übrigens weiterhin über finanzielle und tatkräftige Unterstützung am und rund um den 3. Juni!!
Weitere Infos unter utebockcup.at sowie
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