Wir hatten nun ein paar Tage Zeit, das schmerzhafte Ergebnis des Derbys zumindest ein wenig zu verdauen und ein Statement unseres Vereins zu den Vorkommnissen abseits des Spielfelds abzuwarten. Mit diesem Brief wollen wir uns als Fans nun selbst zu Wort melden und ein paar Leerstellen des Vereins-Statements aus unserer Sicht füllen.
Um nicht wieder medial vereinnahmt zu werden, weisen wir explizit darauf hin, dass das kein Liebesbrief ist. Es gab und gibt Irritationen zwischen unseren Fanszenen, die wir ein anderes Mal und unter uns klären. Wir zollen unseren Gegner*innen aber Respekt und verstehen uns grundsätzlich solidarisch mit Fans in Bezug auf ihr Recht, ihr Team zu unterstützen und vor Repression verschont zu bleiben.
Während wir am Spieltag mit uns und unserem Team beschäftigt waren, haben wir im Nachtrag erfahren, dass aufgrund organisatorischer Fehler viele Fans der Vienna das Spiel nicht zur Gänze sehen konnten. Hierzu möchten wir unser Bedauern aussprechen und betonen, dass wir, sollte es ein weiteres Derby an unserem Platz geben, auch im Vorfeld auf unseren Verein einwirken werden, um hier bessere Bedingungen zu schaffen.
Besonders wollen wir aber unsere Solidarität mit jenen aussprechen, die nach dem Spiel auf der blauen Tribüne von der Polizei drangsaliert wurden, ganz unabhängig davon, wie wir selbst mit Pyrotechnik umgehen. Hier reichen wir euch die Hand, trotz Differenzen auch in Zukunft ein solidarisches Bündnis einzugehen bzw zu schaffen. Gerne nehmen wir das Angebot des Fandachverband „First Vienna Football Club 1894 Supporters“ an uns vor dem nächsten Derby zusammen zu setzen.
Mit schwarz-weißen Grüßen,
Die Freund*innen der Friedhofstribüne