Zur Verabschiedung von Rainer Müllauer

Zur Verabschiedung von Rainer

 

Wir haben uns heute von Rainer Müllauer verabschiedet, der drei Jahrzehnte den Wiener Sport-Club und die Freund*innen der Friedhofstribüne (mit) geprägt und uns leider viel zu früh verlassen hat.

„Vieles wäre ohne Rainer nicht so, wie es ist“, war eine Kernaussage eines Freundes und langjährigen Wegbegleiters auf der Friedhofstribüne am Tag nach seinem völlig unerwarteten Ableben.

Rainer war ein Teil jener ersten Fangeneration auf der Friedhofstribüne, die nach den Turbulenzen des WSC-Fußballs in den 1980/90er-Jahren entscheidend dazu beigetragen haben, dass sein geliebter Wiener Sport-Club weiter existieren konnte und v.a. nach der Ausgliederung der Fußball-Sektion in den Wiener SK während der Saison 2001/02 für intensive Aufbau-Arbeit für neue Sektionen im Wiener Sport-Club verantwortlich zeichnete.

Er gründete mit anderen Mitstreiter*innen die Wasserball-Sektion des Wiener Sport-Club (aus der später auch die Schwimm-Sektion hervorging) und belebte so den Wasserball in Wien allgemein und v.a. machte er aus „seiner“ Wasserball-Sektion einer der erfolgreichsten Sektionen des WSC nach der Jahrtausend-Wende.

Mit unglaublichem Willen und Einsatz schaffte er es, jungen Mädchen und Burschen seine Leidenschaft für Wasserball zu vermitteln und es gelang ihm, mit viel Arbeit und Motivation, eine Truppe junger Spieler*innen bis in die Bundesliga zu führen. Das „King oft the Kongi“ als sein Baby zu bezeichnen ist wohl mehr als gerechtfertigt und es gelang ihm damit, den Wasserball in Wien wieder präsenter zu machen und ein jährliches internationales Wasserball-Turnier in der denkmal-geschützen Anlage des Kongressbades zu etablieren.

Entscheidend dabei war v.a. auch, dass der Wiener Sport-Club nach der Ausgliederung des Fußballs ein Sportverein mit mehreren aktiven Sektionen war und blieb und seit damals immer wieder neue Sektionen dazu gekommen sind.

Daneben hat Rainer auch wichtige Akzente gesetzt betreffend der Rückführung des Fußballs vom Wiener SK in den Wiener Sport-Club, er reaktivierte das Fanzine „Schwarz auf Weiß“ zu diesem Zweck wieder und es gab eine Sondernummer „Come Together – Kommt‘s zsam!“

Seine Freude war groß, als er endlich wieder den Wiener Sport-Club (damals noch im WSK-Trainingszentrum) Fußball spielen sehen konnte, vor allem damals als Amateure in der 2. Klasse und besetzt mit vielen Leuten aus der Fanszene. Dieses eine Jahr Fußball des Wiener Sport-Club in der 2. Klasse war nötig, um die formell vorgeschlagene Fusion mit dem Wiener SK (intern als Rückführung bezeichnet) ermöglichen zu können.

Rainer hat aber nicht nur den Wiener Sport-Club und den Wiener Wasserball belebt und geprägt, Rainer war auch ein ganz wichtiger und entscheidender Mensch bei der Entstehung der Freund*innen der Friedhofstribüne und des Clubheims The Flag. Er war der Erste, der im Namen der FHT Auswärtsbusse zu WSC-Matches organisiert hat, nachdem dieses Angebot vonseiten der Anhängervereinigung nicht mehr möglich war.

Er war ganz entscheidend beteiligt, dass es unser heiß geliebtes Clubheim überhaupt gibt und es zu dem geworden ist, was es jetzt ist. Nicht nur, weil er sich selbst viele Jahre um die Organisation des Barbetriebs gekümmert hat und auch ausgeschenkt hat, sondern weil er viele der Umbauten im Flag (z.B. die Entschuldbar, die es vorher in der Form nicht gegeben hat) (mit)initiierte und auch tatkräftig praktisch umsetzte.

Er war auch der kreative Kopf hinter einigen Chants, die auf der Friedhofstribüne gesungen werden und hat einige Zeit auch beim Fanzine „Schwarz auf Weiß“ mitgewirkt. Zwischen 2003 und 2005 war er auch die Triebfeder der (ersten) Teilnahme(n) der Freund*innen der Friedhofstribüne bei der Mondiali Antirazzisti.

Insofern ist es absolut passend und mehr als gerechtfertigt festzuhalten, dass Rainer ein großes Herz für den Wiener Sport-Club und auch die Freund*innen der Friedhofstribüne hatte und bei beiden ganz entscheidende Bereiche und Elemente mitgeprägt hat und dafür verantwortlich zeichnete.

Wir sind betroffen und sehr traurig darüber, dass sein großes, schwarz-weißes Herz, vor nicht ganz drei Wochen und viel zu früh aufgehört hat zu schlagen.

Danke Rainer für Alles! R. I. P.!

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